Zentrum für Internationale Lichtkunst
Das Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna gehört zu den spannendsten Museen im Ruhrgebiet. In den Gärkellern der ehemaligen Lindenbrauerei findet die Lichtkunst eine faszinierende und wirkungsvolle Präsentationsfläche. Schon von weitem ist der 52 Meter hohe Schornstein der früheren Lindenbrauerei sichtbar, der im Dunkeln selber bereits zur Lichtkunst wird.
Unna ist seit Mai 2001 Standort des weltweit ersten und einzigen Museums, das sich ausschließlich der Lichtkunst widmet. Die Sammlung des Zentrums für Internationale Lichtkunst Unna in der ehemaligen Lindenbrauerei besitzt Modellcharakter. Diese zeitgenössische Kunstform, tief unter der Erde hat eine Fläche von insgesamt 2.600 Quadratmetern. Jede der Lichtinstallationen wurde eigens für die Räume vor Ort geschaffen und ist in ihrem ästhetischen wie technischen Auftritt individuell auf diesen Ort zugeschnitten.
Aber bevor wir dieses einzigartige Lichtkunstzentrum bestaunen konnten, genossen wir eine besondere Kostümführung mit dem Motto „Henkersweiber und Galgenstricke“. Der Gang durch Unnas wunderschöne, historische Altstadt war schon etwas Besonderes. Alle Teilnehmer erfreuten sich nicht nur am schönen Wetter, sondern auch an den Geschichten aus Unnas ferner Vergangenheit.
Die Frau des Henkers und der Torwächter vom Morgentor wussten dies anschaulich zu berichten. Sie erzählten vom Leben und Wirken der Henker in der Stadt Unna, die auch hier über Jahrhunderte beschäftigt waren. Unna war ein wahres Räubernest, in dem Meister Hans sein blutiges Auskommen fand. Welche Geldquellen die Henkersfamilien in der beschaulichen Hansestadt hatten und wie der Alltag dieser als „ehrlos“ Geächteten aussah, wussten die beiden Stadtführerinnen wundervoll zu beschreiben. Auch über das Leben der ehrlichen Bewohner wussten die beiden Frauen mit ihrem derben Humor drastisch zu informieren.
Anschließend führten uns die beiden Stadtführerinnen noch in die Geschichte der Unnaer Kirchengeschichte ein. Die evangelische Stadtkirche Unna ist eine gotische, dreischiffige westfälische Hallenkirche, die zwischen 1322 und 1479 erbaut wurde. Da Unna zu den Urpfarreien zählt, hatte die jetzige Kirche mit Sicherheit einen Vorgängerbau. Erstmals wird dies in einer Urkunde aus dem Jahre 1032 erwähnt, der wahrscheinlich schon im frühen 9. Jahrhundert – zur Zeit Karls des Großen errichtet wurde. Im Innern der Kirche warten zahlreiche sakrale Schätze auf die Besucher.