Frauen Union SHS erkundet Masuren und Danzig
Am nächsten Tag ging es weiter in Richtung Nordpolen. In Thorn wandelte die Gruppe auf den Spuren des Astronomen und Wissenschaftlers Nikolaus Kopernikus. Diese Stadt, so erklärte die Gästeführerin, ist aus dem Dornröschen-Schlaf erwacht und zu neuer Blüte gekommen. Hier konnten viele Hauptsehenswürdigkeiten betrachtet werden: der schiefe Turm von Thorn, das Kopernikus Geburtshaus, das Kopernikus Denkmal, das Rathaus, die gotische Marienkirche und vieles mehr. Eine bei Touristen sehr beliebte Spezialität der Stadt ist der „Thorner Lebkuchen“.
Anschließend fuhren wir weiter in das Herz der Masuren, der so genannten „Sommerhauptstadt Masurens“ nach Lötzen. Den ersten Eindruck erhielten die Teilnehmer durch einen geführten Spaziergang. Hier befand sich auch unser Hotel St. Bruno, welches Ausgangspunkt vieler Fahrten in Masuren war. Dieses 4-Sterne-Hotel hat eine außergewöhnliche Vergangenheit. Erbaut wurde es als sogenannte Ordensburg und später wurde die Burg als Jagdschloß und Residenz genutzt.
Während einer Rundfahrt erlebte die Gruppe kristallklare Seen, die sich wie auf einer Perlenschnur aufgereiht zeigen und durch Kanäle miteinander verbunden sind. Idyllische Dörfer und viel unberührte Natur, das macht den Reiz der Masurischen Seenplatte aus. Die Panoramafahrt führte uns entlang der „Johannisburger Heide“ bis zum Fluss Kruttina, der sich sanft durch die Landschaft schlängelt. Eine Besonderheit dieser Tour war eine Stakenboot-Fahrt. Im traditionellen Holzkahn gleitet man durch den masurischen Urwald und genießt die unberührte Natur.
Am Nachmittag begeisterte uns Nikolaiken, das sich vom kleinen Fischerdorf zur beliebtesten „Sommerfrische“ der Masuren entwickelt hat.
Auf dem weiteren Programm stand ein ganz besonderer Höhepunkt, nämlich die Besichtigung der Wallfahrtskirche „Heilige Linde“, die im prächtigen Barockstil erbaut wurde und über eine berühmte Orgel mit beweglichen Figuren verfügt. Hier konnten wir ein Orgelkonzert genießen und den wunderschönen Klang der Orgel lauschen und die sich dazu bewegenden Figuren bestaunen.
Der frühere Reichtum Ostpreußens ist untrennbar mit stolzen, großartigen Landgütern sowie dem einflussreichen deutschstämmigen Landadel verbunden. Selbstverständlich gehörte der Besuch eines solchen historischen Landgutes auch dazu. Ein weiterer Programmpunkt war die Besichtigung der Wolfsschanze (ehemaliges Hitler Hauptquartier), wo man die Stelle sieht, an der Claus Schenk Graf von Stauffenberg das Attentat auf Hitler verübt hat.
Weiter ging es zum Oberländischen Kanal, ein weiterer Höhepunkt der Masurenreise. Hier konnte die Gruppe ein ganz besonderes Highlight erleben: Schiffe auf Schienen - einzigartig in der ganzen Welt, genannt auch „Rollberge“ oder „schiefe Ebenen“. Aufgrund großer Höhenunterschiede sind keine Schleusen möglich, daher werden die Schiffe auf Schienen über Land transportiert.
Krönender Abschluss der Reise war Danzig mit seinem restaurierten, historischen Stadtkern: der „Lange Markt“ mit den pastellfarbenen Kaufmannshäusern, das spektakuläre Krantor in der Speicherstadt, das Goldene Tor, die Frauengasse und die beeindruckende Marienkirche. Die Fahrt durch elegante Villenviertel entlang der Danziger Bucht bis nach Sopot war mehr als eindrucksvoll. Sopot gilt als das exklusivste Seebad Polens und hat die längste hölzerne Seebrücke in ganz Europa.
Zum Abschluss gab es noch einen Abstecher zur Marienburg. Burgen gibt es viele, aber die Marienburg ist ein wahres Meisterwerk und das größte Backsteinbauwerk Europas. Die Burg ist eine im 13. Jahrhundert erbaute mittelalterliche Ordensburg. Auf dem über 20 ha großem Gelände hatten die Hochmeister des deutschen Ritterordens ihren Hauptsitz. Heute ist die Marienburg UNESCO-Weltkulturerbe. Der Tourismus ist eine wichtige Einkommensquelle mit etwa 1.5 Mio. Touristen jährlich.